Wendelsteinrundfahrt des SC Au
Au – Dauerregen und Kälteeinbruch – keine guten Voraussetzungen für eine Radsportveranstaltung. Doch am Samstag starteten mit 1057 Radfahrer trotzdem rund die Hälfte der gemeldeten Teilnehmer zur jährlich im August stattfindenden Wendelsteinrundfahrt.
„Da wünschen wir uns seit Wochen Regen für die Natur, und dann kommt er gerade an dem einen Tag, an dem wir ihn nicht brauchen!“. Diese Meinung einer Helferin an der Verpflegungsstation in Sachrang teilten am vergangenen Samstag viele.
Doch dass die Veranstaltung trotzdem bei jedem Wetter stattfindet, war keine Frage - Fahrzeuge und Genehmigungen für Deutschland und Österreich und über 250 Helfer waren schon seit Wochen organisiert und die Lebensmittel für die Versorgung der Teilnehmer standen bereit – da braucht es schon mehr als nur schlechtes Wetter um alles umzuschmeißen.
Mit Anorak und wasserfester Radbekleidung ausgerüstet, starteten am Samstag um 7 Uhr die ersten tapferen Radler bei strömenden Regen am Skiclubheim in Au. Am Samstag entschieden sich 117 Sportler für die kürzeste Variante mit 50 km über Irschenberg, Seehamer See und einer Verpflegungsstation in Loiderding zurück nach Au.
Für alle anderen galt es zuerst den Samerberg zu überwinden, der schon einen Vorgeschmack auf die noch folgenden Höhenmeter gab, bevor in Sachrang die erste Verpflegungsstation mit Rührei, heißer Suppe und belegten Broten wartete. Dann ging es über Oberaudorf und dem Sudelfeld hinab nach Bayrischzell und zur nächsten Station an der Krugalm bei Fischbachau.
Kurz danach teilte sich die Strecke und die meisten Teilnehmer folgten dieses Jahr wetterbedingt der insgesamt 120 km langen Route über Niklasreuth nach Au.
Wem es bis dahin noch nicht gereicht hat, der hatte noch die Entscheidung zwischen einer 165 km Variante und der langen Marathonstrecke mit 208 km und 3000 Höhenmeter. Rund 90 Hartgesottene kämpften sich auf dieser Route im Regen über die Valepp zum Spitzingsattel, bevor es auch für sie zurück zum Biergarten am Ziel in Au ging.
Für die ehrenamtlichen Helfer dort und an den Kontrollstationen und Versorgungsstationen war dieses Jahr vieles anders. Regen- statt Sonnenschirme und anstelle von gekühlten Erfrischungsgetränken fragten die Radfahrer nach heißem Tee und Gemüsebrühe. Die vergleichsweise geringe Teilnehmerzahl änderte aber nichts an der guten Stimmung, die bei Radlern und Helfern gleichermaßen herrschte. Die meisten Sportler sind Stammgäste, die sich jedes Jahr wieder auf eine gesellige, wettbewerbsbefreite und entspannte Rundfahrt freuen.
Text: Anna Dürbeck
Fotos: Peter Schachtl